In diesem Jahr haben wir uns zudem verstärkt einmal die InEar Hörer genauer angehört. Es ist schon erstaunlich, was die Geräte zu leisten vermögen. Alle InEar-Hörer die wir uns angesehen haben, stehen den großen Kopfhörern in keiner Weise nach. Es ist schon fast das Gegenteil der Fall. Diese Hörer spielen erstaunlich gut und sind "Lichtjahre" von den bekannten Hörern die bei Handys beigelegt werden, entfernt.
Diese kleinen, landläufig manchmal etwas abwertend als "Schmalzbohrer" bezeichneten Hörer stellen natürlich gerade bei einer Messe höhere Anforderungen an die Hygiene. Dies war aber auf der CanJam kein Problem. Hier wurden je nach Typ immer neue "Propfen" für die Tester aufgezogen und/oder entsprechend vorher gereinigt und desinfiziert. So war ein Testen der InEar Hörer keine Problem.
Da Sacul selber derzeit auf der Suche nach geeigneten Kopfhörern für ein Inear Monitoring für die Bühne ist, hat es uns sehr gefreut, dass die Kategorie der In ear-Kopfhörer recht stark vertreten waren.
Die Firma In Ear, die den Einsatzzweck ihrer Produkte schon im Namen zu erkennen gibt, präsentierte heuer ihre Entwicklungen der Produktfamilien LivePro und StageDiver.
Wie wir in einem längeren Gespräch am Stand erfuhren, hatte man bei den In Ear Produkten bislang den größten Fokus auf dem Profibereich. Die Kopfhörer zielten auf Anwendungsbreiche wie Liveshows, InEar Monitoring im Bühnenumfeld oder dem Einsatz im Tonstudio.
Was wir nun auf der CanJam hören konnten, empfiehlt sich u.a. durch ihre optimale Passform, besonders hohe Zuverlässigkeit und letztlich wirklich außergewöhnlich guten Klang auch für den ambitionierten audiophilen high-endigen Einsatz.
LivePro Serie bedeutet, maßgefertigte Hörer aus besonders langlebigem Acryl, bei denen alle klangbeeinflussenden Teile optimal aufeinander abgestimmt wurden. Durch die optimale anpassbare Passform, werden Außengeräusche um ca. 26dB gedämpft, was für die professionellen Einsatzbereiche unabdingbar ist.
Die Kopfhörer glänzen auch mit eher unüblichen Details, wie einem austauschbareren Cerumen-Filter (Filter für Ohrenschmalz) oder auswechselbaren Kabel. Dass der Kunde sich unter einer Vielzahl von Farben oder sogar dem Customizing mit einem eigenen Logo oder dem eignen Namen wählen kann, ist ein zentraler Punkt des Gesamtkonzeptes. So verwundert es letztlich auch nicht, dass man vom Hersteller auch eine Ambience-Bohrung mit Gehörschutz-Filter anbietet, um Bühnensound und Umgebungsgeräusche noch kontrollierter zum Ohr leiten zu können.
Das Flaggschiff der Linie ist der Prophile-8. Ein Kopfhörer, der sich mit nicht weniger als 8 neu gestalteten Treibern und zwei Schaltern am Hörer für Hochton (+2dB) und Bass (+3dB), über die man selbst schnell den Klang auf den persönlichen Geschmack einstellen kann,
präsentiert.
Für uns waren aber viel beeindruckender als die technischen Details, die absolut starke musikalische Präsenz und die wirklich irre Auflösung, mit der dieser Kopfhörer aufwartetet. Die Bühne spannt dieser Kopfhörer mit Tiefenstaffelung auf, wie ich diese so selten gehört habe. Da wird nix beschnitten oder geschönt, sondern im Gegenteil, Transienten stehen frei und leicht im Raum und die Stimmenwiedergabe ist völlig natürlich. Der Bass wirkt sehr kontrolliert und unterstützt das sehr gute Raumgefühl.
Wie so oft, gibt es eine solche Leistung leider nicht ganz umsonst. Mit einem Preis von ca. 1200 €uro tritt dieser Kopfhörer in den Ring mit sehr guten ausgewachsenen Kopfhörern. Diese Hürde zu überspringen, fällt einem zukünftigen Käufer aber leichter, wenn man sich diese Kopfhörer einmal angehört hat.
Beeindruckend sauber wird z.B. der 20Hz Ton am Ende von Jhenna Lodwicks "A groovy kind of love" abgebildet wird. Dies habe ich bei Kopfhörern selten so geil gehört. Aber auch bei komplexen Jazz Aufnahmen, wie Mop Mop Gen Kiss oder Pat Matheny wird der Raum klar durchzeichnet. Instrumente stehen in richtiger Größe an der richtigen Stelle.
Bei den ersten Höreindrücken an der FiiO x5, Ifi micro IDSD Kombi wirken die Einstellungen von 3db im Bass und 2 db in Höhen so, dass die Charakteristik , dass der Kopfhöer im Bass in die Richtung eines geschlossenen KH wie dem TH900 Fostex kommt oder obenrum Tendenzen eines HD800 oder AKG812 ausweist.
Leise hören machte richtig Spaß.
Der Verkaufsstart wurde mit Anfang November angekündigt. Im April werden die Custom Varianten erhältlich sein.
Doch es muss nicht immer das Flaggschiff sein, denn wer nicht gleich ein Vermögen ausgeben möchte, kann auch mit den Stagediver´s mehr als gut leben. Diese sind ebenfalls für ein lnear- Monitoring optimiert und bestens den harten Bühneneisatz aufgestellt. Familienähnlichkeiten sind in der Grundausrichtung deutlich erkennbar. Tragekomfort ist ebenfalls sehr angenehm und langzeittauglich. Gänzlich anders als beim Prophile8 ist sind der Bass deutlich stärker, die Mitte tonal präsenter. Der Fokus dieser Serie erschien uns im Fokus etwas mehr für Musiker auf das Inear-Monitioring auf der Bühne ausgerichtet.
Die Stimmen wirken bei manchen etwas spitz, was den noch nicht einspielten System geschuldet sein dürfte. Für den Stagediver2 werden a.b 375€ und für den Stagediver4 für 679€ aufgerufen.
Die Gehäuse werden in zwei Formen angeboten, so dass der Winkel im Gehörgang angepasst werden kann, um den Treiber etwa 90° zum Trommelfell auszurichten. Es wäre auch eine 3d Anpassung ganz individuell, ähnlich der Anpassungen aus dem Bereich Hörgeräteakustik möglich. Diese würden dann mit ca. 300€ zu Buche schlagen.
Wir könnten uns durchaus diese Produkte auch für unsere Einsatzgebiete vorstellen. Vielleicht bekommen wir hier auch noch eine Gelegenheit diese Kopfhörer etwas länger zu testen.
Limeears
Hier gibt es 3 Wege customized Inears für ca. 600 €. Klanglich sind diese jedoch mit dem Harmony 8.2 nicht wirklich zu vergleichen. Da gilt es schon ein paar Abstriche zu machen, was jedoch nicht bedeutet, dass man damit schlecht unterwegs ist. Ganz im Gegenteil, die Limeears sind eine in sich sehr ausgewogene Lösung, welche auch eine guten Einstieg in die customized Kopfhörer bietet.
Harmony 8.2
Mit dem Harmony 8.2 datet die Frima Custom Art, ihre älteren Modelle , den Harmony 8 und Harmony 8 Pro ab.
Mit mit einigen Detailverbesserungen, z.B. wurden der Bass, Mitten und Höhen überarbeitet und die 3 Wege Frequenzweiche musste der 4 Wege Frequenzweiche weichen. Diese Änderungen sogen für eine
bessere Tiefenstaffelung und breitere Bühne, als bei den Vorgängern. Die Empfindlichkeit kletterte im Vergleich zu den Vorgängern Harmony 8 / Harmony 8 Pro von 107 dB @ 1kHz bei 50 Ohm auf 118dB
@ 1kHz bei 15 Ohm.
Auch hier werden 8 Treiber (2x Bass / 2x Mitten / 2x Hochton / 2x voller Bereich) eingesetzt. Diese lässt vermuten, dass In Ear und Custom Art hier auf der gleichen Basis ihre Entwicklungen
aufbaut.
Eine weitere Aussage vom Hersteller war auch das der Harmony 8.2 weniger wählerisch bei der Quelle als seine beiden Vorgänger ist.
Auch bei diesen Kopfhörern ist ein hoher Grad des Coustomizing möglich.
Wobei es und auch hier erstaunlich ist, wie der sich die Signatur des Harmony 8.2 zum Prophile 8 unterscheidet. Hier nach relativ kurzer Zeit eine Tendenz auszumachen, wer denn nun wo genau vorn liegt oder besser klingt, ist nicht möglich.
Von Aufbau her vereinen beide in einem Geäuse 8 Treiber samt Frequenzweichen und sind perfekt zu personalisieren. Mit dem Preis von ca. 1100€ liegen beide auch in einem ähnlichen Segment. Wer auf das Feature der Schalter für Bass und Höhen verzichten kann, sollte sich aufjeden Fall auch den Harmony 8.2 in Augenschein nehmen.
Wie auch beim Prophile8 gibt es beim Harmony 8.2 bezülich der Tonalität keine Klage. Ebenfalls sehr neutral in der Ausrichtung, wirkt der Harmony auf uns etwas direkter im Klang, was auf den ersten Blick zu Lasten der immernoch sehr guten Räumlichkeit geht. Das ist mal wieder Jammern auf aller höchstem Niveau. Beide Hörer bilden das ab, was heute immer gern als 3D bezeichnet wird.
Komplexe Strukturen in der Musik werden klaglos absolut sauber wiedergegeben. Da muss man bei "großen" Kopfhörern schon in die absolute Oberliga wechseln, will man hier mithalten. Harmony ist da schon Programm, die Abstimmung würden wir auch als sehr harmonisch unspektakulär gut bezeichnen.
Anfertigung in einem individuellen Design, nach Kundenwünschen dauert ca 3 -5 Wochen.
Wenn man sich anschaut, was da mittlerweile sich an Möglichkeiten zum personalisieren ergeben, darf man sich schon auf die kommenden Modellvarianten freuen.
Die Firma SPL ist uns ja schon länger mit den exzellenten Kopfhörerverstärkern der Phonitor Serie (Mini, Phintor2) bestens bekannt.
Auf der CanJam wurden nun einige neuen Produkte, welche ausschließlich in der Studiotechnik für Profis mit 120 V VOLTAir Technologie gefertigt werden, vorgestellt, die nicht nur in der Farbe und Gehäuseform aus dem Rahmen fallen.
Da gibt es mit dem Director einen PreAmp mit DA-Wandler und für 2859€, der sich als zentraler Baustein für unterschiedliche Anlagenkonzepte empfiehlt. Mit seinen vier digitalen (USB, AES/EBU, Coax, Toslink) und zwei analoge Eingängen (Chninch, XLR) bietet er viele Möglichkeiten zum Anschluß von z.B für Phono Vorstufe, CD Digital oder Analog, PC über USB, KHV und Endstufen.
Die analoge fernsteuerbare Lautstärkereglung erfolgt mittels motorisiertem Alps-Big Blue" Poti. Der Dynamikumfang wird vom Hersteller mit 137,6 dB anlog, 120,8dB digital angegeben.
Als zweites Gerät wurde der Phonos Preamp, 1759 € vorgestellt.
Mit einer RIAA 1954 (Entzerrung nach Douglas Self) und einer Verstärkung von 51dB bei MM und 70 dB! bei MC auch kein kleines Kaliber.
Mit dem Phonitor e hat SPL einen Kopfhöerverstärker für 1429€
der aufs wesentliche reduziert wurde. Klanglich soll sich der Phonitor e auf dem Niveau des X bewegen, jedoch Punkten wie der Crossfeld Matrix gib es nur 2 Presets anstatt der Möglichkeit die Parameter selbst einzustellen.
Der Phonitor x als ultimativer Kopfhörerverstärker liegt bei 2089€
Er eignet sich für symetrische und unsymetrische KH ab 10 Ohm.
Der Lautstärkeregler ist motorisiert und fernsteuerbar.
Mit dem Performer S800 bietet SPL noch eine Bi Polar Transitor Power-Endstufe für 2960.
Die Leistung wird mit 2x285 W 4Ohm,2x185W an 8Ohm, Brückenbetrieb 450W 8 Ohm angegeben und als absolut impulstreu angegeben.
Für die beiden Kopfhöerverstärker Phnitor x und Phonitor e ohne DSD, gibt es noch eine DA Converter Option für 330€.
Wie immer eine sehr gute Präsentation mit Geräten die sich technisch und optisch etwas von der Masse absetzen.