Goebel Audio + TotalDAC + Jadis
Ein echtes High-End-Ensemble für weit über eine halbe Million Euro.
Die Leistung dieser über 500.000 € teuren Anlage polarisierte die Hörer sehr und rief nicht bei allen IFAs ein "JA" hervor.
Aus diesem Grund haben wir uns diese Kombination am Sonntag noch einmal etwas intensiver angehört und durften auch freundlicher Weise, mit unserer eigenen Testmusik ans Werk.
Die Anlage wirkte mit einem sehr harmonischen, angenehm weichen und überaus räumlichen Klangbild - hier nervte uns wirklich nichts.
Da wir ja bereits einige "Standard"-Hifi-Testaufnahmen (von manchen liebevoll gern als "High-End-Gedudel" bezeichnet) gehört hatten, kam für uns als ultimativer Test für diese Anlage der Power-Hammer von Audiomachine, der Remix von "Blood and Stone" in Frage.
Lieben Dank an dieser Stelle nochmal an die Vorführer, dass sie uns hier ohne Diskussion diese Möglichkeit gaben, etwas lauter zur Sache zu gehen.
Wie auch in allen anderen Vorführungen, bei denen die Westdrift für die Musikauswahl sorgen durfte, war auch hier der Hörraum innerhalb von wenigen Sekunden wegen Überfüllung geschlossen.
Als Einschränkung bekamen wir allerdings vor weg die Info, dass die maximale Lautstärke jedoch durch die DAC-Spannung begrenzt sei.
Wir fanden dies sehr schade, denn dadurch war das volle Potential der Anlage nicht verfügbar. Aus unserer Sicht war das etwa so, wie ein Motorrad, das von 200 PS für einen Fahranfänger auf 34 PS gedrosselt wurde.
Die 16 Basstreiber des Subwoofers schoben zwar an und reproduzierten auch sehr tiefe Frequenzen, jedoch kam mit "angezogener Handbremse" leider nicht die Energie anderer Konzepte beim Hörer an.
Das in diesem Stück vorhandene, prägnante "abfallen" in die tiefen Frequenzbereiche erfolgte zwar problemlos, jedoch nicht mit der Kraft und dem Druck anderer auf der Messe gehörter Lösungen.
Tolle Vorführung - jedoch hatten wir das Gefühl, das "unten Rum" etwas fehlte. Dies war auch die Meinung der anderen Hörer in der nachfolgenden Diskussion.
Leisere Passagen wurden hingegen sehr gut gespielt - allerdings auch hier deutlich verhaltener, als bei den vielen Hörnern der Messe, oder den Lautsprechern von Project 8, Gauder oder Tidal, um einige zu nennen.
Wenn wir uns den Aufwand und die Menge an verbauten Lautsprechern sowie die angeschlossene Elektronik anschauen, hätten wir einfach auch etwas mehr Druck und Punch bei forcierter Gangart erwartet.
In dieser Disziplin hing das Ganze, zumindest in dieser Vorführung, unserer Erwartung hinterher. Die Flächen-Biegewellen Wandler erzeugten hingegen eine gigantische Räumlichkeit.
Der angeschlossene CD-Player "Calliope" ist schon ein echter Hingucker!
Wir denken, dass diese Kombi hier über deutlich mehr Potential verfügt, jedoch in dieser Umgebung eindeutig hinter ihren Möglichkeiten zurück blieb.
Das Goebel-System sehen wir als sehr aufwändig und speziell.
Es bedarf sicher einiger Zeit, um dieses sehr edle Ensemble in einen ausreichend großem Raum zu integrieren und voll auszureizen.
Wenn eine Lösung zu einem solchen Preis so unspektakulär und vielleicht verhalten spielt, ist das zwar sehr schön, jedoch auf so einer Messe, wo sich alle mächtig ins Zeug legen und alles zeigen was sie können, nicht unbedingt das Optimum für potentielle Kaufinteressenten.
Dieser Aufwand und die Exklusivität haben unbestritten ihren Preis und wird sicher auch Ihre Freunde finden, die dann damit auch bestens Musik hören werden.
Allerdings den Preis und die gehörte Leistung hier in Relation zu bringen, ist schwierig. Dies kann wirklich nur jemand beurteilen, der mehr als eine halbe Million Euro für eine solche Anlage zur Verfügung hat und bereit ist, diese hier zu investieren.
Oft werden wir diese Anlage sicherlich nicht zu hören bekommen.
Aber wer weiß - vielleicht werden wir ja mal von der Fa. Goebel zu einer Hörsession in besserer Umgebung eingeladen, um einmal wirklich die vollen Möglichkeiten dieser Anlage erleben zu dürfen.
Magico S7 + Soulution
Im letzten Jahr präsentierten sie mit dem Ultimate3 den teuersten Lautsprecher auf der Messe.
In diesem Jahr war es zwar etwas günstiger, aber immer noch mit eine der teuersten Anlagen auf der Messe. Wie auch 2014 fanden wir diese Präsentation nicht begeisternd.
Die Lautsprecher klingen sicherlich nicht schlecht, jedoch kam bei uns keine Begeisterung auf. Unbetritten sind die Produkte von Magico technisch sehr gut und spielen auch auf hohem Niveau, doch wie so oft: "Gefallen mach schön".
Da konnte uns auch trotz reichlich Dämmaterial an den Wänden der Klang beim kurzen Hörtest nicht überzeugen. Es klang ziemlich matschig, verwaschen und völlig leblos - eher wie ein Stück tote Konserve.
Emotionen kamen bei uns hier leider nicht auf - sehr schade.
Es gab auch einen Einblick in die Geräte, die vollgepackt sind mit reichlich Elektronik.
Angesichts des allerdings sehr hohen Gesamtpreises von deutlich über 400.000 €, muss das Preis / Leistungsverhältnis der betuchte Kunde selbst bewerten - auch wenn es reichlich Material fürs Geld gibt.
Optisch kann man sich sicherlich ob der großen schwarzen Kisten streiten, klanglich bzw. musikalisch haben wir aber auf der Messe preislich interessantere Anlagen gehört, die uns deutlich besser gefielen.
Albedo + VTL - Messe-Highlight
Bella Italia.
Musikalisch eine sehr gute Vorführung. Hinsetzen, Augen zu und in der Musik versinken - das kann man mit diesen Komponenten perfekt.
Man wird direkt in den musikalischen Raum einbezogen. Stimmen klangen rein und wirklich natürlich. Es wurde nichts überzeichnet oder verschleiert. Transparenz und Raum, die Musik steht hier ganz vorn - Top!
WOD Audio
Das, was wir von WOD Audio in dieser Vorführung gehört haben, lässt als Beurteilung zu dieser gelungenen Kombi nur sagen: "da kann der ambitionierte Hörer absolut nichts falsch machen".
Audiophiler Klang durch und durch.
Die brandneuen Lautsprecher "Elba" von Rosso Fiorentino für den Paarpreis von 2.850 € sind definitiv ein lohnender Invest.
Nautilus an Devialet
Leider spielten sie, als wir vor Ort waren, auch nach mehrmaligem Fragen nur leises Klassik-Gedudel, so dass wir nur ein Bild zu dieser für uns sehr interessanten Kombi machen konnten.
Schade - die Vorführer quatschten untereinander und ließen sich auch nicht zu mehr bewegen.
Devialet Phantom
Hier war die Präsentation deutlich anders, da spielten gleichzeig in bestem Aufbau fünf oder sechs Phantom zusammen. Das machte schon was her.
Die Phantoms klingen besser als man vermuten könnte. Es macht Spaß zu sehen, was der kleine Bass für Bewegungen macht.
Der zweite Track, der gespielt wurde, war dann auch "Limit to your love" von James Blake - bekannterweise ein echtes Bass-"Monster".
Sehr mutig, dachten wir uns - mal sehen was da raus kommt. Vor bzw. an diesem Track sind schon so manche Anlagen gescheitert. Hier nicht - die Phantoms haben das sehr ordentlich gemacht. Hut ab vor dieser Performance der "Kleinen".
Wir denken, dass hier ein neuer Meilenstein aus Frankreich die Wohnzimmer erobern wird. Der erste Eindruck ist vielversprechend, wobei durch die hohe Anzahl der Lautsprecher kein reiner Stereo-Eindruck möglich war.
hORNS Universum 3
Ein Horn-System aus Polen, genau!
Design ist hier nicht nur ein optischer Aspekt.
Die Leistung aus den Röhren genügt aber dank gigantischem Wirkungsgrad und es geht locker und klar in den dreistelligen dB Bereich.
Auch dabei bleibt die Abbildung immer offen und frei. Wer den Platz hat - die Teile gibt es in vielen verschiedenen Farben.
Audiovector
Eine dänische Firma, die man sich durchaus anschauen und hören kann.
Was uns gut gefällt an diesen Lautsprechern, ist der Investitionsschutz durch die Upgrade-Fähigkeit. Der Kunde kann jederzeit durch Zahlen der jeweiligen Differenz zu seinem Modell auf die Technik der höheren Modelle wechseln.
Dabei sind diese Lautsprecher sehr solide verarbeitet, wie man an den Kabelterminals gut sehen kann.
Aber auch klanglich müssen sich die Lautsprecher von Audiovector keines Wegs verstecken. Wer auf der Suche ist, sollte hier in jedem Fall mal ein Ohr riskieren.
Das Model "SR 3 Avantgarde Arreté" hatte und bereits 2013 auf der High-End gefallen und wurde dieses Jahr angetrieben von einem Devialet - incl. SAM-Profil. Trotzdem mussten wir dem Bassbereich eine eher "suboptimale" Performance attestieren - der Aussteller war sich dessen sehr wohl bewusst, wie sich im nachgelagertem Gespräch ergab.
Als Ursache wurde hier der Raum genannt - dass lassen wir jetzt einfach mal so stehen...