M (resümierend auf der Heimfahrt):


Auf der etwas längeren Heimfahrt - Feiertag und Ferienbeginn in einigen Bundesländern brachten etwas mehr Verkehr auf die "Bahn" - ging mir der tolle Tag nochmal durch den Kopf.

 

Bei der offenen Fahrt entlang des Mains bei einem traumhaften goldenen Oktoberwetter schwebten meine Gedanken nochmal über die reine Faktenlage der High-End Kombi aus:

  • T+A PA 3000 HV
  • 2x Sub SW 115
  • LINN-Netzwerkplayer ADS/1
  • Klipsch Palladium P39F

 

So im Auto sitzend kam mir irgendwie Vergleich zu einem irren Sportwagen:

8 Zylinder, 500 PS, von 0 auf 100... durch den Kopf.

 

Schon etwas bescheuert, aber die schiere Dynamik und der Druck, den Klipschörner ihr eignen nennen, ist mir ja schon seit über 30 Jahren bestens bekannt und somit passt der Vergleich mit so einem Boliden doch etwas.

 

Die zwei edel verarbeitete "Hingucker", bei denen Mittel- und Hochton als Hörner ausgelegt sind, sowie drei Bässe das Fundament bilden. Rechts und links daneben die großen Subs - das schafft auch in dem recht großen Hörraum mächtig Eindruck.

 

Da war nichts mehr von dem "rustikalen" Charme meiner "Natur"- La Scala (*grins).

 

Dahinter "versteckte" sich ja, fast unscheinbar integriert, die Elektronik. Da ruhte das elegante hessische Schwergewicht - der T+A PA3000 HV - mit seinen 46 Kg auf einer "Schublade", damit man auch bequem an die Anschlüsse kommt, ohne sich einen Bruch zu heben. Alles gut durchdacht und stimmig.

 

Zum Ordeuvre gab´s dann Gregory Porter´s Hey Laura. Die ersten zwei Töne und mir war sofort klar - Passt! Geil! Gefällt!

 

Oder, um es mal mit Spectrals Worten (einem Hifi-Guru aus dem Norden) zu sagen - nach vorn auf die Knie fallen und dem Hifi-Gott huldigen (falls es denn einen gibt).

 

Direkt, präzise und mit einer irren Räumlichkeit spielte die Kombination los. Völlig losgelöst - eigentlich wie es sein soll - steht Musik im Raum, d.h. der schon große Raum dehnt sich noch mehr aus. Ganz große Klasse.

 

Und auch bei mächtigeren Tönen - How How von Yellow - etwas am Dampfrad gedreht und ab ging die Luzzi.

 

Mir fiel spontan wieder der Sportwagen ein, bei dem man das Pedal durchtritt und in den Sitz gedrückt wird, wenn die 500 Pferde antreten.

Klarer präziser Bass, die Subs passend, unaufdringlich zuspielend bis unter 40 Hz - was will man mehr.  Unser Bernie hätte hier sicherlich auch seine Freude
gehabt, spielte das doch schon sehr in seine Richtung.

 

Weiter ging es über Turner´s Ship von Malia/Boris Blank, Kiko von Dead Can Dance (da habe ich auch mal wieder etwas Neues kennen gelernt, die
Musik war mir völlig unbekannt) und Blues in the Basement von Centerpiece zu Jack of all Trades von Bruce Springsteen.

Ja, da hatte ich auch das Grinsen im Gesicht, einen guten Kaffee in der Hand und das volle Programm - na was will man mehr.

 

Da ich mir ja auch ein Bild mit bekannter Musik machen
wollte, hatte ich auch einige meiner Stücke aus dem Testfundus angespielt.

 

Der Begin machte erst mal etwas Einfaches. Eine einzelne Frauenstimme - a Capella.

Nacheinander hatte ich als Einstieg Jacintha´s O Danny Boy von der "Treassures of Asia Pacific" und Spanish Harlem von Rebecca Pidgeon uns auf die Lauscher gegeben.

 

Das war es, was mich doch nachhaltig beeindruckt hat - der Klipschsound wurde nicht beibehalten, sondern verbessert und kultiviert.
Selbst Feinheiten wie das leichte Zungenklicksen, welches bei Jacintha zu hören ist,
wurden super klar wiedergegeben. Was so ein paar Jahre Entwicklung im
Lautspercherbau doch ausmachen können.


Egal was man der deutsch-amerikanisch-japanischen Freundschaft als Futter
gereicht hat - alles wurde souverän verarbeitet und wiedergegeben.

Ob das die King´s Singers waren oder Hans Zimmer war, ob Klassik oder auch mal die eigentliche Klipschdomäne, harter Rock: alles einfach gut.

 

Es ist schon irre, wenn man sich bezüglich der Hörlautstärken nicht um die Nachbarschaft zu kümmern braucht. Da machte es auch richtig Spaß, mal mit etwas mehr Power ans Werk zu gehen.
Halleluja - The Fiddler on the Green von Deamond & Wizzards als Metall-Rock
Ballade mit etwas mehr Dampf, dass hatte einen extrem hohen Unterhaltungswert.

 

Oder eine Techno-Aufnahme, die Klipschfan von seinem Sohn bekommen hatte, hörte ich mir nach Ratschlag von Klipschfan mal stehend, mittig ca. 1m vor den Lautsprecher, an.

 

Da merkt man, dass solche Aufnahmen für Discotheken abgemischt wurden, bei denen die Lautsprecher sich oft gegenüberstehen. Es fehlte nur noch das Stroboskop-Licht und der Energie-Drink - und ab geht die Party!

 

 

Das Musikhören, die Stunden die wir durch alle Genres zappten, vergingen wie im Flug. Man merkt, dass Klipschfan schon viele Jahre ein Herz für Hifi und einen großen Fundus an guter Musik hat. Leider blieb keine Zeit, diesen mal ausgiebig zu durchstöbern. Was nicht sofort greifbar war, wurde per Wimp kurzerhand zugespielt.

 

Beachtenswert vielleicht auch hier:

im direkten Vergleich zwischen dem Wimp-Stream und der gleichen FLAC-Aufnahme verlor der Stream an Spritzigkeit und Dynamik.


Ein Schmankerl war dann der Wechsel auf das audio-visuelle Programm. Das Drum-Solo von Phil Collins aus dem Album First Farwell Tour - der Hammer - da kommt man beim Zuhören und -sehen mit ins Schwitzen, wenn der Altmeister aufspielt. Drei Schlagzeuger, die Gas geben, und das mit Konzertlautstärke - hat was. Aber nicht genug - noch Yamato´s japanische Taiko Trommeln zum Nachgang, das haut mächtig rein. Da machen auch dreistellige DB-Werte Spaß.

 


Zum Abschluss musste  noch die Overtüre 1812 mit den Kanonen von Hans Pflüger ran - Donnergroll und Kanonenknall in Echt!

Allein wenn ich darüber nachdenke, komme ich aus dem Grinsen nicht mehr raus.

Begeisterung auf der gesamten Linie. Klasse, was Klipschfan da mit viel Liebe zum Detail sich zugelegt hat.

 

Zu optimieren gibt es da aus meiner Sicht nicht mehr wirklich viel. Das Setup spielte schon auf sehr gehobenem Niveau.

 

Da ich nicht ganz so groß bin, würde ich für mich die Lautsprecher etwas mehr zum zentralen Hörplatz neigen. Die ohnehin schon gute Räumlichkeit war - wenn ich mich hinter den Hörplatz stellte - noch etwas besser.  Ansonsten würde ich alles so lassen und nur noch Musik auflegen.

 

 

Fazit:

Meinen Geschmack hat das Arrangement voll getroffen. Das ist in jeder Hinsicht schon ein deutlicher Unterschied zu dem, wie ich derzeit höre.

Auch wenn ich bei mir sehr räumlich höre, so bin ich tonal deutlich wärmer unterwegs - von den Hörlautstärken mal völlig abgesehen.
Bei der vorhin gehörten Test-Grundlautstärke müsste ich mir sicherlich begründet schon eine neue Wohnung suchen...

 

Alles in allem war es eine Reise wert und hat riesigen Spaß gemacht. Klipschfan passt bestens zu den Verrückten von Westdrift-Audio.

 

 

Mist - da fällt mir gerade noch ein, dass ich die geile Liveaufnahme von AC/DC von 1992, wegen der ich ursprünglich gekommen war, ja völlig verpasst habe.

 

Da muss die Redaktion wohl nochmal ran...  :-)