jazz Nights  im Staatstheater Karlsruhe - 2015

Konzertreihe

Text: AW

 

Auch das ist Jazz:

 


   

Du das Engagement des Badischen Staatstheaters in Karlsruhe wird ab und an im Kleinen Saal in familiärer Atmosphäre interessanter Jazz als „Jazz Nights“ präsentiert.

 

Wolfgang Meyer und Peter Lehel mit seinem Quartett sind mir schon länger als Musiker, im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe bekannt.

 

In der Umgebung des Staatstheaters entwickelt sich ein eigener  Jazz-Konzert-Charakter. Allerdings ist dieser nicht ganz so „kuschelig“ wie in einem Jazzclub, wie der Hemmingway Lounge, in der man die Künstler sonst öfter antreffen kann.

 

Das Peter Lehel Quartett mit den Gästen Wolfgang Meyer und der brasilianischen Sängerin Viviane De Farias hörte ich an diesem Abend mit Chorros, Boleros und Bossa Novas. In der Besetzung Sopran Sax, Klarinette, Bass, Schlagzeug, Flügel und mit der intensive Stimme von Vivian de Farias, wurde Musik mit sehr viel Leidenschaft für diese mir damals unbekannten Jazzrichtung vorgetragen. Dies war so gut dass ich nach dem Konzert die folgenden 2 CDs mit dieser Musik im Gepäck hatte. 

 


Liebhaber lateinamerikanischer Musik, kommen mit diesen schönen Boleros, Chorros und Liebeslieder aus der Welt des Latin Jazz mehr als auf ihre Kosten bei diesen sehr musikalisch arrangierten Werken.


Wenn man zum ersten Mal Peter Lehel mit seinem Tenor-Sax und Wolfgang Meyer mit seiner Klarinette zusammen hört, ist man mehr als verblüfft, wie gut die Beiden harmonieren. Und genau diese Harmonie, zeigt die Leidenschaft dieser Musiker, sich auch mit musikalischen Themen abseits ihrer „normalen“ Berufungen, als Dozenten an der Musikhochschule zu beschäftigen.


Egal ob ruhigere oder schnellere Rhythmen, die beiden CDs lassen genau wie im Konzert, zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen. Immer wieder werden neue Variationen eingestreut. Eine Musik nicht nur zum Hören sondern auch  zum sich mit zu bewegen. Es wäre für mich unvorstellbar, bei dieser Musik nicht mindestens sofort den Takt der Musik mit zu wippen. Als Zuhörer wird man durch die Musik mitgenommen und nicht mehr los gelassen.


Für die Musiker sind die Kompositionen und Arrangements aus der Feder von Peter Lehel alles andere als leichte Kost, und immer eine Herausforderung.

 

Das Werk „Cake Walz“ hat Peter Lehel eigens als Homage auf Wolfgang Meyer geschrieben. Der Titel verweist darauf, dass Wolfgang Meyer aus einer Bäcker-Familie stammt.  Irgendwie ist das schon toll, „Sein eigenes Stück“ zu haben. Man merkt auch sehr, mit wie viel Liebe er seinen „Cake Walz“ spielt und dabei mit der Klarinette mittanzt.

 

Wer sich für außergewöhnliche und außergewöhnlich gute Musik interessiert, der kann hier, aus meiner Sicht ein paar Schätze erwerben. Wenn jemand an signierten CDs interessiert ist und etwas Zeit hat, kann mich gern anschreiben. 


Viviane de Farias, die ich zum ersten Mal als Solistin bei der Aufführung des Canto General beim Klassikfrühstück bei Das Fest 2015 gehört habe, ist leider bei den beiden Produktionen nicht dabei gewesen. So umtriebig, wie diese Musiker sind, würde es mich nicht wundern, wenn da irgendwann nicht auch mal eine Aufnahme zusammen eingespielt wird. Vor dem Hintergrund der guten Qualität dieser beiden Aufnahmen würd mich das besonderes freuen. 




 Hemingway-Lounge Karlsruhe