klanglich  musikalische  Empfehlung der Redaktion

Text und Bilder: AW

 

Cobario - sympathische Musiker und ein wirklich audiophiles Erlebnis



Ich nehme das Cobario-Konzert vom 17.1.2015 in der Musikhalle in Ludwigsburg bei Stuttgart, zum Anlass, das Trio Cobario hier etwas näher vorzustellen. 


Die CD "Cobario - A Vagabounds Tale" war und ist immer noch  ein super Tipp von Arkoudi. 

 

Ich hatte mir diese Aufnahme genau angehört und war sofort begeistert. Da war es für mich selbstverständlich, dass ich mir auch die anderen verfügbaren Aufnahmen besorgen musste. Da diese damals nicht bei den einschlägigen Händlern, waren, habe ich mit den Jungs direkt den Kontakt aufgenommen. Die Lieferung war umgehende im Briefkasten und ich habe diese CDs mittlerweile viele Male gehört, ohne dass ich der Musik überdrüssig geworden bin, was allein schon für sich spricht. 

 

Am 17.1.2015 konnte ich in Ludwigsburg bei Stuttgart dann die Drei nach ihrem Konzert auch persönlich kennen konnte. 

 

Doch bevor ich auf Das Konzert und die CDs eingehen möchte, möchte ich kurz mal Cobario vorstellen. 


Cobario

 

 Cobario entstand 2006 als instrumentales Akustik-Projekt der beiden in Barcelona als Straßenmusiker spielenden Gitarristen El Coba (alias Jakob Lacker) und dem damaligen Mitglied Rio Che (alias Mario Chehade). Aus heutiger Sicht, war es kurze Zeit später, eine gute Fügung, das der Geiger Hewigos (alias Herwig Schaffner) die beiden kennen lernte und den Weg in die Formation fand. Zusammen kreierten die Drei ein musikalisch außergewöhnliches Klangbild, das sicher so derzeit seines Gleichen sucht. 

 

Nachdem Anfang 2014 Rio Che das Projekt aus persönlichen Gründen verließ, entschieden sich die beiden Verbliebenen-Cobarios nicht aufzuhören und suchten nach einem geeigneten Ersatz. Glücklicherweise fanden sie mit Girogo Ravere (alias Gerorg Aichberger) einen jungen Gitarristen, der sich mittlerweile sehr gut in einst vorhandene Lücke integrieren konnte. 

Wie gut dieses gelungen ist, davon konnte ich mich live am Samstag im Konzert und auch die letzten Tage beim Hören der neuen CD Royal überzeugen. 

 


Seit dem Gewinn des Klesmerfestivals in Salzgitter im letzten Sommer dürfen sie sich offiziell "Könige der Straßenmusik" nennen. 

 

 Ebenfalls im Sommer 2014 wählten über 10000 Hörer in Ludwigsburg beim Straßenmusikfestival Cobario zur besten Band. 



Diese Preise spielgeln wider, dass die Jungs nicht nur ihre Instrumente bestens beherrschen, sondern auch zusammen ein Paket bilden, dass das Publikum zu begeistern weiß. Infos über Ihre vielen Erfolge und weitere Infromationen über Cobario findet man auch auf der Homepage Cobario 


So außergewöhnlich auch die instrumentale Zusammenstellung ist, so außergewöhnlich ist auch die Musik für die Cobario steht. Basierend auf Erlebnissen und Eindrücken von Reisen entstehen immer wieder neue Kompositionen und Klangwelten. Spanische, irische, orientalische als auch slawische Einflüsse kombinieren Sie sehr eindrucksvoll mit klassischen Elementen. Auf diese Weise lädt Cobario mit Ihrer Klangsignatur die Hörer ein, ihre Augen zu schließen und mit den dreien auf musikalische Reisen zu gehen. 

 

Konzert Samstag 17.01.2015 Ludwigsburg Musikhalle - Cobario - Weihnachtstour - Royal

 

Cobario, in Ludwigsburg seit dem Sommer bestens bekannt, sorgt mit über 400 Besuchern für ein ausverkauftes Konzert in der Musikhalle Ludwigsburg.

Bild 

Die Musikhalle, 1894 erbaut und 1984 komplett im Stil eines alten Theaters renoviert, bildet mit ihrer tollen Atmosphäre und sehr guten Akustik einen optimalen Rahmen für ein Konzert der Extraklasse.

 

Da ich Cobario musikalisch nur von den ersten 3 CDs her kenne, bin ich mit sehr hohen Erwartungshaltung nach Ludwigsburg gefahren. Im Konzert spielen Giorgo, Herwigos und El Coba, so die Bühnenaufstellung von links nach rechts. Abstand zwischen den beiden Gitarren lag bei ca. 4 -5 m. 


 

Giorgio, der Mann mit dem schwarzen Hut auftritt, übernimmt meist die Melodie der beiden Gitarren. Er spielt äußerst präzise, technisch perfekt und erinnert mich dabei an klassische spanische Gitarren-Virtuosen. 


Die rechte Seite flankiert El Coba, mit einem natürlichen Rhythmus, der für mich deutlich emotionaler und manchmal richtig fetzig, interessant und fast "schmutzig" rüber kommt. Die Kombination der beiden Gitarren ergänzt sich dabei auf ideale Weise.

 

Zum Klangerlebnis der besonderen Art braucht es allerdings eine musikalische Verbindung durch Herwigos können an Geige, Viola oder Klavier. Diese Integration in das an sich schon sehr stimmige Duo macht Cobarios Musik zu etwas Besonderem.

 


Hewigos positioniert sich beim Spiel oft mittig, jedoch nicht statisch zwischen den Gitarren, und verstärkt so die ohne hin schon sehr räumliche Präsenz. Die musikalische Präsenz wird durch einen grünen Veltiner, den die Wiener scheinbar auch besonders gut können, deutlich verbessert. Hewigos demonstriert dies sehr eindrucksvoll und uneigennützig während des Konzerts, welches leider nach dem die Flasche leer war, enden musste. So was, da hätte man sicher auch noch eine Zweite gefunden. 

 

Neben der musikalischen Darbietung unterhalten die Jungs das Publikum mit vielen lustigen, durchaus witzigen und komischen jedoch nie platten Anekdoten aus dem Leben der Gruppe. Dabei hat El Coba, der einen großen Teil der Moderation übernahm, das Publikum immer fest im Griff. So lernten wir sehr viel über die Gruppe, Ihre Reisen, die vielen defekten Tour Fahrzeuge und andere Situationen, die oft in den vorgestellten Titeln mündeten. Es kam an diesem Abend aber zu keinem Zeitpunkt eine Spur von Langeweile auf.

 

 

Verlauf:

Showdown (A Vagabounds Tale)

Hips of a Girl (A Vagabounds Tale)

Never Stopping Train (Royal)

La Gaviota (Royal)

DUR (A Vagabounds Tale)

Balaton Bumm (Royal)

Schligo (Attracions on Cobario Islands)

Gulasch (A Vagabounds Tale)

Nizza (Attracions on Cobario Islands)

Zugaben:

Cliffs of Dover (Royal)

Pushing Boundaries (A Vagabounds Tale)

 

 

Ein Mammutprogramm von 27 Konzerten spielten die Jungs alleine auf ihrer der Winter Tour. Dabei wird in auch in Lokationen wie Kirchen, Weihnachtsmärkten, usw. gespielt. 

Im aktueller Spielplan 2015 sind im Sommer viele Festivals und Veranstaltungen angesagt. Der Plan ist auf Ihrer der Webseite www.cobario.at. 

Cobario, das sind drei echt klasse Typen die ohne Star-Allüren oder Berührungsängsten. Sie sind sofort nach dem Konzert, für Publikum ansprechbar und signieren auch gerne alle CDs. Sie sind sich auch nicht für ein nettes Gespräch zu schade.

 


Nach dem Sie erfuhren, dass es mittlerweile schon einen regelrechten "Fan-Club" in unserem Forum gib, haben sie mich gebeten, auf diese Weise auch alle Leser des westdrift-forums recht herzlich zu grüßen, was ich natürlich super gerne hiermit mache. 


(von links: Herwigos, Maldix, Giorgio, El Coba)


Alben: 

 

 

Royal

 

Ende 2014  (Giorgio, Herwigos, El Coba)

 

 

 

Die Änderung in der Besetzung ist erkennbar, jedoch nicht vordergründig. Wenn ich die CDs nach einander höre, empfinde ich die neue Ausrichtung vielseitiger, für mich eine merkliche Änderung in der musikalischen Ausrichtung. 

So finde ich Alt Wien, welches die Gruppe als musikalisches Experiment bezeichnet, sehr interessant. In diesem Stück verknüpfen Cobario folkloristische Zitterklänge mit kubanischer Gemütlichkeit. Ein weiterer Leckerbissen ist, fast im wahrsten Sinn des Song-Titels, Gulasch. Ungarisches Feuer gepaart mit einer süße von Paprika und am besten einem Glas Wein für den Koch, das ist das Geheimrezept für dieses Nationalgericht. Musikalisch brennt da die Luft. Am Ende des Titels Coabaria gibt es dann die erste Vocal-Einlage der Drei, die ich sehr passend finde.

 

Attractions on Cobario Islans (Rio Che, Herwigos, El Coba)

 



 

 

 Cobario - Insight (Rio Che, Herwigos, El Coba)

 


 

A Vagabonds Tale (Rio Che, Herwigos, El Coba). 

 


 

 

DVD - CD Live Wien St. Anna Kirche mit Interviews


 

 Bilder Verwendung mit persönlicher Genehmigung der Jungs von Cobario

 

 Maldix Voting


Die ersten drei Alben und die DVD wurden mit Rio Che aufgenommen. Man hört sehr gut, dass er nur Nylon Saiten auf der Gitarre spielt. Die Grundstimmung der ersten CD Aufnahmen ist für mich melancholischer als die neue CD Royal. Ich finde dies eine deutliche Weiterentwicklung von Album zu Album wahrnehmbar ist.

 

Bei einigen Titeln der Royal hätte ich mir noch mehr Räumlichkeit gewünscht. 

Die CD ist derzeit das beste Medium, das man von Cobario erhalten kann. 

Highres ist für die Gruppe bislang noch kein Thema gewesen. 

Man kann Napster für die ersten drei CDs streamen. Spotify hat diese nicht im Angebot.

 

Die Musikalität ist für mich unbestritten,, hier sind die drei Jungs auf sehr hohem Niveau unterwegs. Klanglich würde ich mir bei den Aufnahmen noch etwas mehr Räumlichkeit und Dynamik wünschen. 

 

Dafür, dass die drei echt verrückte Musiker sind, die gerne auch ungewöhnliche Wege beschreiten gibt es das Lob der Redaktion. Dass die Cobarios im Herzen immer noch echte Straßenmusiker sind, kann man auch im "Musik im Buss-Video" sehen und hören, modern nennt man das Flashmob.

 

Sie sind auch immer auf der Suche nach neuen Möglichkeit Konzerte zu geben. 

Da wir Cobario auch gerne unterstützen möchten, hier die unsere Bitte in die Runde, wer also Ideen hat und Möglichkeiten sieht, wo die Jungs von Cobario auftreten können, bitte eine kurze Info.

 

 

  

Live – eindeutig besser als auf CD!